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Leserbindung in 2025: Die Rolle von Push-Benachrichtigungen

Leserbindung in 2025: Die Rolle von Push-Benachrichtigungen
Norkon Team
February 06, 2025

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Autorin: Aleksandra Kozioł, Content Specialist bei PushPushGo

Wir leben in einer Zeit, in der täglich eine Flut von Nachrichten auf uns einprasselt – ob wir es wollen oder nicht.

Das Jahr 2025 könnte für Online-Publisher erneut herausfordernd werden. Social-Media-Kanäle, die einst zuverlässig für Traffic sorgten, werden zunehmend unzuverlässig, und wirtschaftliche Zwänge zwingen sowohl Verlage als auch Leser zu Einsparungen. In diesem Kontext wird es immer schwieriger, neue Wege zur Bindung der Leserschaft zu finden.

Glücklicherweise haben Publisher Zugang zu zentralen Engagement-Metriken und Branchenmustern, die ihre Strategien unterstützen. Oftmals sind es die einfachsten Lösungen, die am besten funktionieren. Push-Benachrichtigungen haben sich als effektives Mittel erwiesen, um Leser über verschiedene Themen zu erreichen. Sie sind ein bewährtes und zuverlässiges Werkzeug, um Abonnenten zu gewinnen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben.

Was sind Push-Benachrichtigungen?

Push-Benachrichtigungen sind kurze, in Echtzeit gesendete Nachrichten, die von Websites oder mobilen Apps direkt auf die Geräte der Nutzer gesendet werden – selbst wenn diese die Seite oder App gerade nicht aktiv nutzen. Sie fungieren als Sofortbenachrichtigungen und liefern wichtige Updates, Eilmeldungen, Werbeaktionen oder personalisierte Inhalte mit einer gewissen Dringlichkeit, um sofortige Interaktionen zu fördern.

Push-Benachrichtigungen im Journalismus

In einem Artikel über die BBC News App, bezeichnete The Guardian Push-Benachrichtigungen als das moderne Pendant zur Titelseite einer Zeitung – und das trifft den Kern der Sache. Push-Benachrichtigungen sind kurz, prägnant und liefern innerhalb von Sekunden die wichtigsten Informationen. Doch ihre Funktionalität geht weit darüber hinaus.

Es gibt zwei Hauptarten von Push-Benachrichtigungen: Web-Push-Benachrichtigungen: Diese werden von Websites gesendet und können sowohl auf Desktops als auch auf mobilen Geräten empfangen werden (vorausgesetzt, der Nutzer hat dem Empfang im Browser zugestimmt). Mobile Push-Benachrichtigungen:Diese werden direkt von Apps auf mobile Geräte gesendet. 

Merkmale von Push-Benachrichtigungen:

  • Erfordern die Zustimmung der Nutzer(Opt-in-Verfahren) 
  • Standardisiertes Layout, das vom Betriebssystem des Geräts vorgegeben wird. Anpassungen mit Logos, Bildern oder Emojis sind möglich, aber die Darstellung wird vom OS gesteuert.
  • Keine persönlichen Daten erforderlich, da Push-Systeme nur First-Party-Cookies zur Analyse des Nutzerverhaltens nutzen.
  • Hohe Personalisierungsmöglichkeiten um Nutzer individuell anzusprechen (z. B. Erinnerungen an abgebrochene Abonnements oder Updates zu bevorzugten Themen)

Zielgruppenaufbau 

Der erste Schritt in einer Push-Strategie ist der Aufbau einer Abonnentenbasis. Da Push-Benachrichtigungen zustimmungsbasiert sind, muss dies mit Bedacht erfolgen. 

  • Bei mobilen Push-Benachrichtigungen ist dies noch entscheidender als bei Web-Push. Da sie eine der wenigen Möglichkeiten sind, Nutzer zurück in die App zu holen, fragen Entwickler oft direkt nach der Installation um Erlaubnis.
  • Web-Push-Abonnements können auf verschiedene Weise angeboten werden, z. B. durch ein Standard-Browser-Pop-up, ein zusätzliches Werbe-Pop-up oder Widgets wie Glocken- oder Slider-Elemente. Dadurch können Nutzer erst die Inhalte kennenlernen, bevor sie sich entscheiden, Benachrichtigungen zu abonnieren.

Wichtige Metriken

Die wichtigste Kennzahl für Push-Benachrichtigungen ist die Click-Through-Rate (CTR) – also der Prozentsatz der Nutzer, die nach Erhalt der Benachrichtigung darauf klicken.
Bei Massenkampagnen erreichen einige Nachrichten-Publisher CTRs von bis zu 18,82 %. Erfahren Sie mehr in unserem jährlichen
Push Notifications Awards report.

Neben Öffnungs- und Klick-Raten ist aber auch die langfristige Vertrauensbildung entscheidend: Wer verlässliche und relevante Inhalte liefert, stärkt seine Leserbindung. Lesen Sie mehr darüber im Bericht von PugPig’s, den Sie hier finden können.

Erfolgreiche Push-Strategien für Nachrichtenverlage

Sobald das Push-Benachrichtigungssystem eingerichtet ist, müssen Verlage überlegen, welche Inhalte sie vermitteln möchten. 

  • Masskampagnen: Ideal für Eilmeldungen und Live-Updates. Diese Strategie sorgt für hohe Öffnungsraten bei Breaking News.
  • Zielgerichtete Kampagnen: Nutzer werden anhand ihrer Interessen segmentiert und erhalten gezielte Inhalte (z. B. Sport-Updates für Fußballfans oder Finanznachrichten für Anleger).
  • Automatisierte Szenarien: Push-Benachrichtigungen werden basierend auf Nutzeraktionen ausgelöst (z. B. Erinnerung an ein nicht abgeschlossenes Abo oder personalisierte Artikelvorschläge).

Vorteile von Push-Benachrichtigungen bei Breaking News 

Während dieser Artikel geschrieben wird, wüten Brände in Los Angeles, der Gaza-Waffenstillstand bleibt fragil und Donald Trump ist erneut Präsident der Vereinigten Staaten. In solchen Momenten sind Push-Benachrichtigungen ein unverzichtbares Werkzeug, um Leser in Echtzeit zu informieren.

Dabei ist es jedoch wichtig, nicht zu übertreiben:

  • Zu viele Push-Benachrichtigungen können Nutzer abschrecken und als Spam wahrgenommen werden.
  • Relevanz und Timing sind entscheidend, um ein Abonnement langfristig aufrechtzuerhalten.

Daten eines US-amerikanischen Publishers zeigen ein gestiegenes Interesse an mobilen Push-Benachrichtigungen (Quelle: PushPushGo Analytics)

Es gibt einige interessante Erkenntnisse über Leser und ihr Nutzungsverhalten im neuesten NiemanLab-Artikel. Diese können für viele digitale Publisher als Realitätstest dienen. Laut der Studie besuchen die meisten Nutzer ihre bevorzugten Nachrichtenquellen nur einmal pro Woche oder sogar noch seltener. Das bedeutet, dass nicht jede Push-Benachrichtigung die Abonnenten direkt auf die Website führt, sondern sie vielmehr auf dem Laufenden hält. Wenn sie dann Zeit finden, sich mit einem Thema intensiver zu beschäftigen, wissen sie genau, wo sie die relevanten Informationen abrufen können. 

Ein weiterer Grund, warum Push-Benachrichtigungen in Zeiten des Wandels so gut funktionieren, ist ihre schnelle Erstellung und Bereitstellung – oft in nur wenigen Minuten. Selbst bei zielgerichteten Kampagnen mit interaktiven Elementen wie Aktionsbuttons oder Engagement-Regeln sind nur wenige Schritte nötig, bis eine Push-Benachrichtigung versendet werden kann. Der Prozess kann noch effizienter gestaltet werden, wenn eine RSS-Feed-Integration oder eine Browser-Erweiterung genutzt wird, die automatisch die relevanten Metadaten aus dem beworbenen Artikel in das Push-Benachrichtigungs-Formular einfügt.

Darüber hinaus gibt es automatisierte Systeme, die es Verlagen ermöglichen, vordefinierte Szenarien zu nutzen, um Push-Benachrichtigungen mit personalisierten Inhalten auszulösen. Ein Beispiel wäre ein System, das mithilfe einer API geolokalisierte Wettervorhersagen an Abonnenten in einer bestimmten Region sendet – vorausgesetzt, diese haben die Standortfreigabe aktiviert. 

Fazit

Wenn Sie noch überlegen, ob Sie Push-Benachrichtigungen in Ihre Strategie aufnehmen sollten, fragen Sie sich: Welche Ziele sollen damit erreicht werden?

  • Qualität statt Quantität – gezielte, personalisierte Inhalte sorgen für bessere Engagement-Raten.

  • Eine starke Abonnentenbasis aufbauen und das Nutzerverhalten analysieren.

  • Web- und Mobile-Push-Benachrichtigungen kombinieren, um eine größere Reichweite zu erzielen.

Die Kombination von Push-Benachrichtigungen & Live Blogs

Liveblogs und Push-Benachrichtigungen ergänzen sich perfekt und bieten Nachrichtenverlagen eine Reihe von Vorteilen:

1. Echtzeit-Interaktion & Traffic-Steigerung

Liveblogs bieten fortlaufende Berichterstattung, Push-Benachrichtigungen bringen Leser bei wichtigen Ereignissen zurück. Wer sich für Updates zu Wahlen, Sportergebnissen oder Breaking News anmeldet, kommt regelmäßig zurück.

 

2. Dringlichkeit & Gewohnheitsbildung

Push-Benachrichtigungen erzeugen einen sofortigen Handlungsimpuls und helfen, langfristige Lesegewohnheiten aufzubauen.

3. Personalisierung

Durch Segmentierung können Leser gezielt über Themen informiert werden, die sie interessieren.

4. Bessere SEO-Wirkung

Wiederkehrende Besucher durch Push-Benachrichtigungen verbessern die Verweildauer und die Anzahl der Seitenaufrufe
​ – positive Signale für Suchmaschinen.

5. Plattformübergreifende Reichweite

Push-Benachrichtigungen erreichen Nutzer außerhalb sozialer Medien und kompensieren sinkenden Traffic von Plattformen wie Facebook oder X.

Durch die Kombination von Liveblogs und Push-Benachrichtigungen können Verlage ihre Leserbindung steigern, wiederkehrende Besuche fördern, ihre SEO-Performance verbessern und letztendlich ihre Monetarisierung optimieren.

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